Lesezeit: 10 Minuten
Am 2. Dezember 2025 ist WordPress 6.9 „Gene“ erschienen. Es ist das letzte große WordPress-Update im Jahr 2025. Der Schwerpunkt liegt auf:
- besserer Zusammenarbeit beim Schreiben und Bearbeiten von Inhalten
- neuen Blöcken, mit denen du weniger Zusatz-Plugins brauchst
- mehr Geschwindigkeit für deine Website
- Vorbereitung auf KI-Funktionen (für die Zukunft gedacht, nicht alles ist sofort sichtbar) (WordPress.org)
Wenn du WordPress „nur“ für deinen Blog, deine Unternehmenswebseite oder eine kleine Seite nutzt, ist dieser Artikel genau für dich.
1. Was sich grundsätzlich mit 6.9 verändert
Stell dir WordPress als Baukasten vor. Mit Version 6.9 wird dieser Baukasten:
- besser organisiert
- leichter gemeinsam nutzbar (Teamarbeit)
- technisch moderner und schneller
Die wichtigsten Neuerungen im Überblick: (Make WordPress)
- Zusammenarbeit: Notizen direkt an Blöcke hängen, Blöcke für Besucher unsichtbar schalten
- Site-Editor: ein vereinfachter Bearbeitungsmodus und besseres Vorlagen-Handling
- Neue Blöcke: z. B. Akkordeon, Lesedauer, Wortanzahl, bessere Möglichkeiten für strukturierte Inhalte
- Performance: schnellere Ladezeiten durch schlaueres Laden von CSS/JS und optimierte Ausgabe
- KI-Grundlagen: neue „Abilities API“ und weitere Entwicklerfunktionen, damit künftige KI-Tools sauber mit WordPress arbeiten können (Make WordPress)
2. Zusammenarbeit direkt im Editor
2.1. Block-Notizen: Kommentare wie in Google Docs
WordPress 6.9 führt sogenannte Block-Notes bzw. Notizen auf Block-Ebene ein. Du kannst jetzt direkt an einem bestimmten Inhalt (z. B. Absatz, Bild, Überschrift) einen Kommentar hinterlassen. (Raidboxes Magazine)
Beispiele:
- „Bitte kürzen“ direkt beim Absatz
- „Hier anderes Bild einsetzen“ direkt beim Bildblock
- „SEO-Check nötig“ an der Überschrift
Wo findest du das? (vereinfacht):
- Einen Beitrag oder eine Seite im Block-Editor öffnen
- Den gewünschten Block anklicken
- Über das Kontextmenü oder ein Icon kannst du eine Notiz hinzufügen (die genaue Position kann je nach Editor-Ansicht leicht variieren)
Wichtig:
Diese Notizen sind nur im Backend sichtbar. Besucher deiner Seite sehen sie nicht. Ideal für Teams oder wenn du dir selbst Erinnerungen an bestimmten Stellen machen willst.
2.2. Blöcke unsichtbar schalten (statt löschen)
Neu ist auch: Du kannst Blöcke für Besucher ausblenden, sie aber im Editor behalten. (Raidboxes Magazine)
Typische Anwendung:
- Du bereitest eine Aktion oder ein Angebot vor, das erst nächste Woche sichtbar sein soll
- Du möchtest einen Textabschnitt testweise deaktivieren, ohne ihn zu löschen
- Du willst verschiedene Varianten vergleichen und nur eine live schalten
Du stellst das über die Block-Einstellungen ein (z. B. eine Option wie „Im Frontend ausblenden“ / „Hide on front-end“ – die genaue Formulierung kann je nach Sprache/Theme variieren).
3. Der Site-Editor wird einfacher
Der Site-Editor ist der Bereich, in dem du das Aussehen deiner gesamten Website steuerst: Header, Footer, Blog-Layout, Archivseiten usw.
Mit 6.9 wird er für normale Anwender einfacher: (Make WordPress)
3.1. Vereinfachter Bearbeitungsmodus
Es gibt einen vereinfachten Modus, der dir vor allem das zeigt, was du wirklich brauchst:
- Texte bearbeiten
- Bilder austauschen
- einfache Anpassungen am Layout
Komplizierte Design- und Entwickler-Optionen sind dabei weniger sichtbar. Das senkt das Risiko, „aus Versehen“ etwas am kompletten Design kaputtzumachen.
3.2. Besseres Vorlagen-Management (Templates)
WordPress 6.9 verbessert das Arbeiten mit Templates (Vorlagen): (Make WordPress)
- Du kannst verschiedene Vorlagen für den gleichen Seitentyp anlegen (z. B. für Blogartikel: Standard, „Story“, „Landingpage“).
- Vorlagen lassen sich deaktivieren, ohne dass sie gelöscht werden.
- Eigene Vorlagen sind besser vom Theme getrennt – bei einem Theme-Wechsel hast du mehr Chancen, deine Layouts zu behalten.
Das ist besonders praktisch, wenn du:
- Landingpages testest
- saisonale Layouts verwendest (Weihnachts-Layout vs. Standard)
- mehrere Blogs/Projekte mit gleichem Grunddesign betreibst
3.3. Command Palette (Befehlspalette)
Die Command Palette ist eine Art „Suchfeld für Befehle“. Du kannst damit z. B.: (Make WordPress)
- „Neuer Beitrag“ öffnen
- eine bestimmte Vorlage suchen
- Einstellungen direkt anspringen
Für Einsteiger ist das nett, aber nicht zwingend nötig. Wer viel in WordPress arbeitet, spart damit spürbar Zeit.
4. Neue Blöcke – was sie bringen und wie du sie nutzt
Mit WordPress 6.9 kommen mehrere neue Blöcke in den Core, die du ohne zusätzliches Plugin verwenden kannst. (WordPress-Webdesign)
4.1. Accordion-Block (aufklappbare Bereiche)
Der Accordion-Block erstellt aufklappbare Boxen, z. B.:
- FAQs („Wie kann ich kündigen?“, „Was kostet der Versand?“)
- technische Details („Systemanforderungen anzeigen“)
- lange Erklärungen, die standardmäßig versteckt sein sollen
So setzt du ihn ein:
- Im Editor auf „Block hinzufügen“ klicken
- Nach „Accordion“ suchen
- Fragen/Überschriften als Titel, Antworten als Inhalt eintragen
Der Besucher sieht dann eine Liste von Überschriften, die er bei Bedarf aufklappen kann. Das sorgt für übersichtlichere Seiten.
4.2. Lesedauer & Wortanzahl (Time to Read / Word Count)
Viele Blogs zeigen über dem Artikel an: „Lesezeit: 5 Minuten“.
In 6.9 kannst du das mit eigenen Blöcken erledigen: (WordPress-Webdesign)
- Time to Read: geschätzte Lesezeit
- Word Count: Anzahl der Wörter
Einsatzbeispiel:
- Am Anfang deiner Blogartikel platzierst du einen „Time to Read“-Block.
- Leser sehen sofort, wie lang der Artikel ungefähr ist – das erhöht oft die Bereitschaft, ihn zu lesen.
4.3. Terms Query & strukturierte Inhalte
Mit dem Terms Query Block kannst du Inhalte nach Kategorien, Schlagwörtern oder anderen Taxonomien anzeigen. (WordPress-Webdesign)
Beispiele:
- „Zeige alle Kategorien mit Anzahl der Beiträge“
- „Liste alle Tags, die mindestens 3 Artikel haben“
- „Zeige einen Bereich mit Beiträgen aus den Kategorien X, Y, Z“
Für Einsteiger klingt das technisch, in der Praxis ist es ein flexibler Listen-/Übersichtsblock, den du mit ein paar Klicks einstellen kannst.
4.4. Mathe-Block (Formeln sauber darstellen)
Wenn du Lerninhalte, technische Dokumentationen oder wissenschaftliche Themen veröffentlichst, kennst du das Problem: Formeln sehen oft unsauber aus oder werden als Bild eingefügt.
Der Math-Block ermöglicht, Formeln sauber und lesbar direkt im Text einzugeben. Damit bleiben Inhalte:
- besser durchsuchbar
- besser skalierbar (kein „pixeliges“ Bild auf Retina-Bildschirmen) (WordPress-Webdesign)
5. Deutlich mehr Geschwindigkeit – ohne dass du etwas tun musst
WordPress 6.9 bringt viele Performance-Verbesserungen, die vor allem die Ladezeit deiner Seiten verbessern: (WordPress.org)
Ein paar Beispiele, was „unter der Haube“ passiert:
- CSS & JS werden schlauer geladen
- nicht mehr alles auf einmal, sondern mehr „nach Bedarf“
- besseres Handling von fetchpriority, also welche Ressourcen zuerst geladen werden sollen
- Inline-CSS wird optimiert
- wichtige Styles stehen direkt im HTML, damit der erste sichtbare Inhalt schneller aufgebaut wird (bessere LCP-Werte)
- Block-Stile in klassischen Themes werden nur geladen, wenn sie tatsächlich gebraucht werden
- Ein neuer Mechanismus für die Ausgabe (Output Buffer) sorgt dafür, dass Plugins und Themes sauberer mit Caching-Lösungen zusammenspielen und weniger „White Screens“ verursachen
Was bedeutet das für dich einfach gesagt?
- Deine Seiten laden schneller.
- Google & Co. mögen das (SEO-Vorteil).
- Besucher springen weniger häufig ab, weil die Seite schneller sichtbar ist.
Du musst dafür nichts konfigurieren – das passiert mit dem Update automatisch.
6. KI-Grundlagen: Abilities API & Co. in einfachen Worten
Ein Teil von WordPress 6.9 ist für die Zukunft gedacht: KI-Integration. Du siehst davon im Alltag (noch) nicht alles direkt in der Oberfläche, aber im Hintergrund werden Standards vorbereitet. (Make WordPress)
6.1. Abilities API – was ist das?
Die Abilities API ist eine Art „Verzeichnis von Fähigkeiten“, das sagt:
„WordPress kann diese Aktion ausführen – und so sieht der Aufruf genau aus.“
Beispiele für solche Fähigkeiten:
- „Neuen Beitrag veröffentlichen“
- „Ein Menüelement hinzufügen“
- „Ein Bild in einem bestimmten Block austauschen“
Warum ist das wichtig?
- KI-Tools oder Automatisierungsdienste (z. B. externe Assistenten) können darüber später exakt und sicher mit WordPress zusammenarbeiten.
- Statt dass jedes Plugin seine eigenen „Tricks“ nutzt, gibt es einen einheitlichen Weg, Funktionen anzusprechen.
Für dich als normaler Nutzer heißt das:
In den nächsten Monaten/Jahren werden wahrscheinlich Tools auftauchen, die dank dieser Grundlage sicher und sauber Inhalte generieren, ändern oder strukturieren können – direkt in deiner WordPress-Installation.
7. Technische Basis: PHP-Version und Kompatibilität
Kurz zur Technik, soweit es für Nicht-Entwickler relevant ist:
- WordPress 6.9 unterstützt weiterhin PHP ab 7.2.24, empfiehlt aber deutlich neuere Versionen. (Make WordPress)
- Es gibt jetzt „Beta-Support“ für PHP 8.5, d. h. WordPress läuft damit, aber man beobachtet das Ökosystem noch genauer. (Make WordPress)
Wenn dein Hoster ohnehin auf eine moderne PHP-Version wie 8.2, 8.3 oder 8.4 setzt, bist du in der Regel auf der sicheren und schnellen Seite.
8. Für wen sich das Update besonders lohnt
8.1. Blogger, News-Seiten, Content-Creator
Du profitierst vor allem von:
- Block-Notizen für redaktionelle Zusammenarbeit
- Lesedauer-/Wortanzahl-Blöcken für bessere Leserführung
- Akkordeon-Blöcken für FAQs, lange Artikel und Glossare
- schnellerer Ladezeit (wichtig für SEO und mobile Nutzer)
8.2. Unternehmensseiten, Agenturen, kleine Shops
Wichtig für dich:
- einfacherer Site-Editor – Änderungen am Layout sind weniger riskant
- besseres Template-Management – z. B. Landingpages einfacher anlegen/variieren
- Performance-Optimierungen – bessere Nutzererfahrung und SEO
- KI-Grundlagen – du bist für kommende Tools besser vorbereitet
8.3. Entwickler / technisch versierte Anwender
Kurzfassung:
- Abilities API, neue Block-Prozessoren, DataViews & Co. (Make WordPress)
- deutlich verbesserte Performance-APIs
- neue Möglichkeiten für blockbasierte Themes und Admin-UIs
Für dich lohnt sich ein Blick ins offizielle Field Guide und die Dev Notes.
9. Sicher auf WordPress 6.9 aktualisieren – Schritt für Schritt
So gehst du auch als Nicht-Profi relativ sicher vor: (WordPress.org)
- Backup machen
- Datenbank + Dateien (oft bietet dein Hoster oder ein Backup-Plugin dafür einen Button).
- Wenn möglich: Staging-Umgebung nutzen
- Viele Hoster bieten eine Testkopie deiner Seite („Staging“).
- Dort zuerst auf 6.9 aktualisieren und testen.
- Plugins & Themes checken
- Bei wichtigen Plugins (Page Builder, Shop, Security, Caching) kurz auf der Plugin-Seite schauen, ob sie mit 6.9 getestet sind.
- WordPress aktualisieren
- Im Backend unter „Dashboard → Aktualisierungen“ auf WordPress 6.9 updaten.
- Website testen
- Startseite, ein paar Unterseiten, Blogartikel, Kontaktformular, Shop (falls vorhanden).
- Im Editor testweise einen Beitrag öffnen, Block-Notizen, Accordion & Co. ausprobieren.
- Caches leeren
- Falls du ein Caching-Plugin oder einen Hoster-Cache nutzt: Cache nach dem Update leeren.
- Bei Problemen
- Plugins testweise deaktivieren (insbesondere solche, die tief ins Layout eingreifen).
- Falls gar nichts mehr geht: Backup einspielen und in Ruhe nach Ursachen suchen.
10. Fazit
WordPress 6.9 „Gene“ ist kein Radikalumbau, aber ein großer Schritt in Richtung moderner, schneller und kollaborativer Webseiten:
- Du kannst besser im Team arbeiten (Block-Notizen, sichtbare/unsichtbare Blöcke).
- Der Site-Editor wird einfacher und sicherer für normale Anwender.
- Neue Core-Blöcke reduzieren die Abhängigkeit von Zusatz-Plugins.
- Unter der Haube sorgt 6.9 für mehr Tempo und moderne Technik – inklusive Vorbereitung für KI-gestützte Workflows.
Wenn du ein Backup machst und das Update im Zweifel erst auf einer Testumgebung ausprobierst, ist der Umstieg auf 6.9 für die meisten Webseiten klar zu empfehlen.

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