Was wäre, wenn das Internet heute für 24 Stunden ausfiele?

Letzte Aktualisierung am Juli 4, 2025


Ein Blick in den digitalen Weltuntergang – mit WLAN-Entzugserscheinungen, Kaffee-Apokalypse und dem Comeback des Faxgeräts

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Stell dir vor, du wachst morgens auf, greifst verschlafen nach dem Handy – und… nichts. Kein WLAN. Kein Netz. Kein „Guten-Morgen-Scrollen“. Nur dieser kalte, leblose Ladebalken, der nicht mal den Anstand hat, sich zu bewegen. Willkommen im Worst-Case-Szenario der modernen Menschheit: Das Internet ist für 24 Stunden weg. Komplett. Global. Finito. Und nein, auch das mobile Netz funktioniert nicht. Kein 5G, kein LTE – nicht mal ein nostalgisches E.

Phase 1: Die große Verwirrung

Der Tag beginnt mit einem leeren Blick auf das Offline-Symbol. Erste Symptome: nervöses Wischen auf dem Bildschirm, hektisches Router-Steckerziehen, dann Google-Suchversuche à la „Warum geht Internet nicht?“ (Spoiler: Auch Google ist tot. RIP.)

In den ersten zwei Stunden entwickeln die meisten Menschen die mentale Stabilität von kaputten Toastern. Jugendliche starren verstört auf ihre schwarzen Bildschirme und murmeln: „TikTok? Wo bist du?“ Influencer:innen irren ziellos durch ihre Wohnungen – ohne Likes, ohne Reels, ohne Filter. Manche versuchen, sich real zu unterhalten. Mit Menschen. Face-to-Face. Grauenhaft.

Phase 2: Kollaps der Grundversorgung

Ohne Internet geht nicht nur Instagram unter. Auch der moderne Alltag stirbt einen stillen, dramatischen Tod:

  • Kaffeemaschinen mit WLAN? Starten nicht.
  • Smarthomes? Bleiben stumm. Licht anmachen? Haha. Tür auf? Viel Glück.
  • Navigation per Google Maps? Vergiss es – du kommst nie wieder nach Hause.
  • Homeoffice? Die schönste Ausrede seit Erfindung der VPN: „Sorry Chef, das Internet ist weg.“
  • Streaming? Tot. Willkommen beim linearen Fernsehen. RTL II um 14 Uhr. Herzlichen Glückwunsch.

Phase 3: Gesellschaftlicher Ausnahmezustand

Ab Stunde 6 beginnen Supermärkte zu kollabieren. Keine Kassensysteme, kein digitales Bezahlen – und niemand hat Bargeld dabei. Plötzlich wird der Typ mit den 50-Euro-Scheinen zum König des Viertels. Klopapier ist wieder Währung. Elon Musk ist nirgends erreichbar – vermutlich bastelt er gerade in seinem Keller an einem Satelliten-Notfallinternet aus Zahnstochern und SpaceX-Raketen.

Die Polizei wird mit Anrufen bombardiert: „Mein WLAN geht nicht – ist das Notruf?“
Kinder entdecken draußen „Natur“. Eltern entdecken: „Oh Gott, mein Kind kann ja sprechen!“
Influencer*innen beginnen, analoge Selfies mit Polaroid-Kameras zu machen. Sie schreiben „#offline“ auf Zettel und kleben sie sich an die Stirn.

Phase 4: Der spirituelle Tiefpunkt

Gegen Abend tritt kollektive Resignation ein. Menschen sitzen zusammen, reden (so richtig, mit Mimik und Stimme), spielen Brettspiele (wer erinnert sich noch an „Mensch ärgere dich nicht“?), lesen Bücher (aus Papier!) und kochen Rezepte aus dem Kopf – oder schlimmer: ausgedruckt.

Einige beginnen, an höhere Mächte zu glauben. Andere schreiben Tagebuch. Mit der Hand. In Heften. Der Buchhandel boomt. Das Faxgerät erlebt seine Renaissance. Und irgendjemand versucht, seinen Toaster ans LAN-Kabel zu hängen – „nur mal probieren.“

Phase 5: Wiedergeburt

Nach 24 Stunden ist das Internet zurück. Router blinken, Nachrichten strömen ein wie das Licht am Ende eines sehr dunklen Tunnels. Instagram lädt. TikTok explodiert. Netflix gibt dir 12 neue Vorschläge auf einmal.

Und was macht die Menschheit?

Sie scrollt.
Sie liked.
Sie bestellt einen WLAN-fähigen Luftreiniger mit KI-Funktion.
Und vergisst alles, was sie in den letzten 24 Stunden gelernt hat – inklusive dem Namen ihrer Nachbarn.


Zusammenfassung:
Ein Tag ohne Internet wäre eine Katastrophe. Aber vielleicht auch der beste Social-Detox, den wir nie freiwillig machen würden. Oder wie es ein Teenager nach der Rückkehr des Internets formuliert:
„Alter, das war schlimmer als Wandertag.“


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