Was ist Abandonware? Eine Reise durch vergessene Software-Welten

Wer sich für alte Computerprogramme, klassische PC-Spiele oder die Anfänge der digitalen Welt interessiert, stößt früher oder später auf den Begriff „Abandonware“. Doch was steckt eigentlich hinter dieser Bezeichnung? Und ist es legal, solche Software zu nutzen? In diesem Artikel schauen wir uns an, was Abandonware bedeutet, warum sie faszinierend ist – und wo rechtliche Stolperfallen lauern.


Was bedeutet Abandonware?

Der Begriff Abandonware setzt sich aus den englischen Wörtern „abandoned“ (verlassen) und „software“ zusammen. Gemeint ist damit Software, die vom Hersteller nicht mehr unterstützt, verkauft oder weiterentwickelt wird. Das kann Spiele, Programme oder auch Betriebssysteme betreffen, die einst populär waren, heute aber keinen offiziellen Status mehr haben.

Typische Merkmale von Abandonware:

  • Die Software ist nicht mehr kommerziell erhältlich.
  • Es gibt keinen technischen Support oder Updates.
  • Die Rechte liegen oft noch beim ursprünglichen Entwickler oder Publisher, werden aber nicht mehr aktiv genutzt.

Warum ist Abandonware für viele so spannend?

Abandonware hat vor allem für Nostalgiker, Technik-Historiker und Retro-Gamer einen ganz besonderen Reiz. Viele verbinden mit alten Spielen und Programmen Erinnerungen an ihre ersten Schritte am PC. Gleichzeitig sind solche Programme auch ein Stück Computergeschichte, das auf modernen Betriebssystemen oft nicht mehr ohne Weiteres lauffähig ist.

Tools wie DOSBox oder Emulatoren helfen dabei, alte Software auf heutigen Rechnern zum Laufen zu bringen. So lassen sich Klassiker wie SimCity 2000Prince of Persia oder Windows 3.1 auch 30 Jahre später noch erleben.


Die rechtliche Grauzone

Auch wenn Abandonware nicht mehr verkauft wird, heißt das nicht automatisch, dass sie frei genutzt werden darf. Die Urheberrechte an der Software bestehen in der Regel weiterhin – oft bis zu 70 Jahre nach dem Tod des Autors bzw. für Unternehmen viele Jahrzehnte lang.

Das bedeutet:

  • Das Herunterladen und Nutzen von Abandonware ist nicht automatisch legal.
  • Viele Abandonware-Websites bewegen sich in einer rechtlichen Grauzone, werden aber oft geduldet, solange kein kommerzieller Schaden entsteht.
  • Einige Entwickler veröffentlichen ihre alten Programme später als Freeware oder stellen sie Open Source zur Verfügung.

Zwischen Digitalmuseum und rechtlichem Minenfeld

Abandonware ist mehr als nur alte Software – sie ist ein Tor in die Vergangenheit der digitalen Welt. Wer sich für Retro-Computing interessiert, kann mit solchen Programmen viel entdecken und lernen. Gleichzeitig sollte man sich der rechtlichen Unsicherheiten bewusst sein und im Idealfall auf offizielle oder freigegebene Quellen zurückgreifen.

Tipp: Wer auf der sicheren Seite bleiben will, sollte sich an Plattformen wie archive.org oder offizielle Re-Releases alter Spiele halten.

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