Mittendrin statt dabei…

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Apple Karten zeigt, wie’s geht – Google Maps schaut in die Röhre

Eigentlich ist man es gewohnt: Google Maps ist der Standard, Apple Karten eher die Alternative für alle, die zufällig ein iPhone besitzen. Doch kürzlich hatte ich eine Situation, die das Bild auf den Kopf gestellt hat.

Ich wollte eine Bahnverbindung heraussuchen. Google Maps? – Fehlanzeige. Keine Ergebnisse, nichts. Als hätte der Schienenverkehr in Deutschland über Nacht aufgehört zu existieren.

Aus Neugier öffnete ich Apple Karten – und siehe da: exakte Fahrpläne, minutengenau, alles übersichtlich dargestellt. Und das Beste: Die Daten stimmten auch noch mit der Realität überein. Die Bahn kam pünktlich, so wie es Apple angekündigt hatte. Fast ein bisschen unheimlich.

Ein Blick hinter die Kulissen

Das Ganze hat natürlich technische Gründe. Apple hat in den letzten Jahren massiv in ÖPNV-Integration investiert und greift auf standardisierte Datenformate wie GTFS (General Transit Feed Specification) zurück. Darüber hinaus werden Echtzeit-Updates (GTFS-RT) eingebunden – so lassen sich nicht nur Fahrpläne anzeigen, sondern auch Verspätungen berücksichtigen.

Google Maps nutzt zwar ebenfalls diese Schnittstellen, aber nicht überall gleich konsequent. Gerade in Deutschland wirken die Daten teilweise fragmentiert – und das Ergebnis ist, dass man im Zweifel lieber gar nichts anzeigt, statt fehlerhafte Verbindungen auszuliefern.

Apple vs. Google: Der Vergleich

KriteriumApple KartenGoogle Maps
Bahn-FahrpläneVollständig, exakt, minutengenauTeilweise unvollständig, oft Lücken
Echtzeit-UpdatesIntegriert (GTFS-RT)Uneinheitlich, je nach Region
DarstellungKlar strukturiert, intuitivGewohnt umfangreich, aber hier leer
ZuverlässigkeitHohe Konsistenz, präzise ErgebnisseAbhängig von Datenquellen
ImageVom „Underdog“ zum ernstzunehmenden ToolPlatzhirsch, der sich nicht immer kümmert

Ironie der Technikgeschichte

Es ist schon bemerkenswert: Jahrelang musste sich Apple Karten Spott anhören („führt dich direkt in den Wald“), und jetzt sind sie es, die bei Bahn und ÖPNV den zuverlässigeren Service liefern. Google, der Riese mit unerschöpflichen Datenquellen, scheitert – und Apple glänzt.

Manchmal sind es die unerwarteten Momente, in denen man merkt: Der Außenseiter hat seine Hausaufgaben gemacht.

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