Die Geschichte des Streamings: Vom ersten Anbieter bis zur Streaming-Revolution

Streaming ist heute aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Egal ob Filme, Musik oder Live-Events – Inhalte jederzeit und überall abrufen zu können, ist für viele eine Selbstverständlichkeit. Doch wo hat das alles eigentlich begonnen? Wer war der erste Streaming-Anbieter? Und wie entwickelte sich das Konzept des Streamings zu dem gigantischen Markt, den wir heute kennen? In diesem Blogbeitrag werfen wir einen detaillierten Blick auf die Geschichte des Streamings.

Die Anfänge: RealNetworks und der erste Streaming-Dienst

Die Ursprünge des Streamings reichen bis in die Mitte der 1990er Jahre zurück. RealNetworks (damals noch unter dem Namen Progressive Networks bekannt) war das erste Unternehmen, das eine Streaming-Technologie auf den Markt brachte. 1995 veröffentlichte es den Dienst RealAudio, mit dem erstmals Audioinhalte über das Internet in Echtzeit gestreamt werden konnten. Dies war ein bahnbrechender Schritt, denn bisher mussten Nutzer Mediendateien vollständig herunterladen, bevor sie sie abspielen konnten. Besonders für Nachrichten- und Radiodienste eröffnete diese Technologie völlig neue Möglichkeiten.

Zwei Jahre später, 1997, erweiterte RealNetworks seine Technologie und brachte RealVideo auf den Markt. Damit war es erstmals möglich, Videos über das Internet zu streamen – allerdings in einer sehr niedrigen Qualität, da die damaligen Internetgeschwindigkeiten noch stark begrenzt waren. Trotzdem war dies ein wichtiger Meilenstein, der den Grundstein für die spätere Streaming-Industrie legte.

Die Veränderung des Streamings: Von YouTube bis Netflix

Während RealNetworks die technischen Grundlagen für das Streaming schuf, waren es später andere Unternehmen, die die Technologie massentauglich machten. In den folgenden Jahren erlebte das Streaming einige revolutionäre Meilensteine:

1999 – Netflix als DVD-Verleih

Netflix wurde 1997 von Reed Hastings und Marc Randolph gegründet. Das Unternehmen startete jedoch nicht direkt als Streaming-Dienst, sondern als ein Online-DVD-Verleih. Kunden konnten DVDs über die Webseite bestellen, die dann per Post verschickt wurden. Nach dem Anschauen mussten sie die DVDs zurücksenden, bevor sie neue bestellen konnten. Netflix setzte früh auf ein Abo-Modell, das es den Nutzern ermöglichte, unbegrenzt DVDs auszuleihen, ohne für jede einzelne Bestellung zu bezahlen.

Das Unternehmen erkannte früh die Potenziale des digitalen Streamings und investierte in die Entwicklung der Technologie, die später den Markt revolutionieren sollte.

2005 – Der Aufstieg von YouTube

Ein großer Wendepunkt in der Geschichte des Streamings war die Gründung von YouTube im Jahr 2005 durch Steve Chen, Chad Hurley und Jawed Karim. Die Plattform ermöglichte es Nutzern, eigene Videos hochzuladen und kostenlos mit anderen zu teilen. Innerhalb kürzester Zeit wurde YouTube zur wichtigsten Plattform für nutzergenerierte Inhalte.

YouTube machte das Video-Streaming massentauglich, da es eine intuitive und benutzerfreundliche Plattform bot, die Menschen weltweit miteinander vernetzte. Schon im Jahr 2006 erkannte Google das Potenzial und kaufte YouTube für 1,65 Milliarden US-Dollar. Heute gehört YouTube zu den meistbesuchten Webseiten der Welt und hat die Art und Weise, wie wir Videos konsumieren, grundlegend verändert.

2007 – Netflix steigt ins Streaming-Geschäft ein

Während YouTube auf nutzergenerierte Inhalte setzte, machte Netflix 2007 den nächsten großen Schritt: Der Dienst wandelte sich vom DVD-Verleih zu einer Online-Streaming-Plattform mit einem Abo-Modell. Nutzer konnten nun Filme und Serien direkt über das Internet abrufen, ohne auf eine DVD warten zu müssen.

Dieser Schritt stellte eine echte Revolution dar. Da die Internetgeschwindigkeiten inzwischen gestiegen waren, wurde Streaming für eine breitere Masse attraktiv. Netflix begann außerdem, große Hollywood-Studios davon zu überzeugen, ihre Inhalte über die Plattform bereitzustellen. Mit der Zeit entwickelte das Unternehmen eigene Produktionen – die sogenannten Netflix Originals, die das Geschäftsmodell weiter stärkten.

2010er-Jahre – Die Streaming-Explosion

Ab den 2010er-Jahren explodierte die Zahl der Streaming-Dienste. Große Medienkonzerne wollten nicht länger abhängig von Netflix sein und starteten eigene Plattformen:

  • Amazon Prime Video (2011): Ursprünglich als Amazon Unbox gestartet, entwickelte sich Prime Video zu einem der größten Konkurrenten von Netflix.
  • Hulu: Ein Streaming-Dienst, der bereits 2007 gegründet wurde, aber durch Investitionen großer TV-Sender wie NBC, ABC und Fox an Bedeutung gewann.
  • Disney+ (2019): Disney erkannte das Potenzial des Streamings und zog seine Inhalte von anderen Plattformen ab, um ein eigenes Angebot mit beliebten Marken wie Marvel, Star Wars und Pixar aufzubauen.
  • Apple TV+ (2019): Apple betrat ebenfalls den Markt und konzentrierte sich auf exklusive Eigenproduktionen.

Gleichzeitig revolutionierte Spotify das Musik-Streaming. Während Musik zuvor meist als MP3 gekauft und heruntergeladen wurde, bot Spotify eine Flatrate für Millionen von Songs an. Das Modell setzte sich schnell durch und wurde von anderen Anbietern wie Apple Music übernommen.

Die Zukunft des Streamings

Heute ist Streaming der dominante Weg, um Inhalte zu konsumieren. Von Live-Events über Gaming-Streams bis hin zu On-Demand-Inhalten – Streaming ist aus der Medienlandschaft nicht mehr wegzudenken.

Die nächsten technologischen Entwicklungen könnten das Streaming noch weiter verändern:

  • Cloud-Gaming: Dienste wie GeForce Now, Xbox Cloud Gaming und PlayStation Now ermöglichen es, Spiele direkt zu streamen, anstatt sie auf einer Konsole oder einem PC zu installieren.
  • Virtual Reality-Streaming: VR-Streaming könnte die Art und Weise, wie wir Filme und Spiele erleben, grundlegend verändern.
  • Künstliche Intelligenz und personalisierte Inhalte: Plattformen setzen zunehmend auf KI, um Nutzern maßgeschneiderte Empfehlungen zu geben und das Nutzererlebnis zu optimieren.

Die Reise des Streamings begann vor fast drei Jahrzehnten mit RealNetworks – doch die Revolution ist noch lange nicht zu Ende. Es bleibt spannend, welche neuen Entwicklungen die nächsten Jahre bringen werden!

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