Die Dominanz von Windows: Historische Faktoren, Wettbewerbslandschaft und Zukunftsperspektiven

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Es ist der 15.06.205 heute ein Executive Summary

Windows hat sich historisch als das dominierende Betriebssystem für Desktop-Computer etabliert und behauptet diese Position bis heute mit einem globalen Marktanteil von rund 70 %. Diese anhaltende Vorherrschaft ist auf eine Kombination aus strategischen OEM-Partnerschaften, einer breiten Hardware-Kompatibilität, aggressiven Marktstrategien und einem robusten Anwendungsökosystem zurückzuführen, ergänzt durch ein starkes Engagement für Abwärtskompatibilität.

Der Misserfolg von Konkurrenten wie OS/2, obwohl technisch in einigen Bereichen überlegen, verdeutlicht, dass technische Exzellenz allein nicht ausreicht. Microsofts überlegenes Geschäftsverständnis, seine strategische Agilität und sein rücksichtsloser Wettbewerb, insbesondere in Bezug auf Entwicklerunterstützung und die Kontrolle der Mediennarrative, waren entscheidende Faktoren.

Die zukünftige Ausrichtung von Windows ist stark auf die tiefe Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) durch Initiativen wie Copilot und Copilot+ PCs mit NPUs ausgerichtet. Microsoft nutzt seine umfangreiche Azure-Cloud-Infrastruktur, um KI-Fähigkeiten zu skalieren, und expandiert Windows auf ARM-Architektur, um verbesserte Leistung, Energieeffizienz und nahtlose geräteübergreifende Erlebnisse zu bieten.

macOS stellt einen starken, innovativen und im Premiumsegment angesiedelten Wettbewerber dar, insbesondere durch die Leistungs- und Effizienzgewinne der Apple-Silicon-Chips (M-Serie). Obwohl macOS in spezifischen professionellen Segmenten und bei der Laptop-Leistung sehr wettbewerbsfähig ist, bleibt sein Gesamtmarktanteil auf dem Desktop mit etwa 15-16 % deutlich geringer. Dies deutet darauf hin, dass es eher eine Premium-Alternative als eine direkte Bedrohung für die breite Marktdominanz von Windows darstellt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Windows sich aktiv an neue technologische Paradigmen anpasst. Seine grundlegenden Stärken, kombiniert mit strategischen Neuausrichtungen hin zu KI und ARM, positionieren es, seine Führungsposition zu behaupten, auch wenn sich die Computerlandschaft diversifiziert und die Erwartungen der Nutzer sich zu integrierteren und effizienteren Erlebnissen entwickeln.


1. Die anhaltende Herrschaft von Windows

Das Betriebssystem (OS) bildet das fundamentale Softwaregerüst eines Computersystems. Es ist verantwortlich für die Verwaltung von Hardware- und Anwendungsressourcen, ermöglicht grundlegende Funktionen wie Multitasking und Dateiverwaltung und stellt eine Plattform bereit, über die Anwendungen mit der Hardware interagieren können.1 Ohne ein Betriebssystem wäre die Nutzung eines Computers in seiner modernen Form undenkbar.

Die Geschichte der Betriebssysteme ist eng mit der Entwicklung des Personal Computers verbunden. Frühe Akteure wie MS-DOS, Windows, macOS, Linux und Chrome OS prägten die Landschaft. Ein entscheidender Moment in dieser Historie war die Vereinbarung von Microsoft mit IBM im Jahr 1980, die MS-DOS mit IBM-PCs zu bündeln, was einen wesentlichen Meilenstein für Microsoft darstellte.1

Diese Analyse befasst sich mit zentralen Fragen, die die Entwicklung und den Status von Windows betreffen: Warum wurde Windows zu einem derart dominanten System? Welche Faktoren führten dazu, dass Konkurrenten wie OS/2 scheiterten? Wie wird die Zukunft von Windows aussehen, insbesondere im Hinblick auf aufkommende Technologien? Und stellt macOS eine zukünftige Bedrohung für Windows‘ Marktposition dar?

Windows ist aufgrund seiner weitreichenden Verbreitung und seines überwältigenden Marktanteils nicht nur ein Betriebssystem, sondern wird oft als eine „Plattform“ bezeichnet. Diese umfassende Präsenz und das daraus resultierende riesige Ökosystem haben Windows zum De-facto-Standard im Personal Computing gemacht.1


2. Der Aufstieg von Windows: Eine vielschichtige Dominanz

Die Dominanz von Windows ist das Ergebnis einer komplexen Interaktion aus technologischen Entwicklungen, strategischen Geschäftsentscheidungen und aggressiven Marktpraktiken, die über Jahrzehnte hinweg konsequent verfolgt wurden.

  • 2.1. Frühe Grundlagen: DOS, IBM-Partnerschaft und OEM-Strategie
    Windows begann seine Reise als grafische Benutzeroberfläche (GUI), die auf MS-DOS aufsetzte und dessen Dateisystemdienste nutzte.3 MS-DOS selbst bot eine Kommandozeilenschnittstelle, die die Grundlage für die spätere, zugänglichere GUI von Windows legte.1
    Ein Wendepunkt war die Partnerschaft von Microsoft mit IBM im Jahr 1980. Diese Vereinbarung sah vor, Microsofts Betriebssystem mit IBM-Computern zu bündeln, wobei Microsoft Lizenzgebühren für jeden Verkauf erhielt.2 Entscheidend war, dass Microsoft die Kontrolle über seine DOS-Variante, MS-DOS, behielt. Dies ermöglichte es dem Unternehmen, MS-DOS aggressiv an Hersteller von IBM-PC-Klonen zu vermarkten.2 Dieser Ansatz, der ein offenes Hardwaresystem bevorzugte und den Kunden die Wahl der Hardware ermöglichte, war ein entscheidender Unterschied zu Apples integriertem Hardware-Software-Modell.5
    Microsoft beobachtete Apples Pionierarbeit mit GUIs auf der Apple Lisa (1983) und dem Macintosh (1984), die die Maus- und Fenster-Schnittstelle populär machten.3 Windows 1.0, das 1985 auf den Markt kam, war zunächst nur eine von mehreren grafischen Shells für DOS.3 Doch ab Windows 3, und insbesondere mit Windows 3.1 im Jahr 1992, setzte sich Microsoft durch und wurde das dominierende GUI-Betriebssystem für PCs.3 Der Start von Windows 95, zehn Jahre nach Windows 1.0, war ein gewaltiges Ereignis mit einer weltweiten Werbekampagne, die seine Marktführerschaft festigte.2
  • 2.2. Strategischer Geschäftssinn: Preisgestaltung, Bündelung und Abwärtskompatibilität
    Ein Hauptgrund für die Dominanz von Windows war der deutlich günstigere Preis von Windows-PCs im Vergleich zu Apple-Computern.5 Dies lag maßgeblich daran, dass Apple sein Betriebssystem an seine eigene Hardware band, während Microsoft Software für eine Vielzahl von Hardware-Optionen verkaufte.5 Die daraus resultierende Konkurrenz unter den Hardwareherstellern drückte die Preise für Windows-PCs erheblich. Dadurch wurden Windows-Computer für einen viel breiteren Markt zugänglich, sowohl für Unternehmen als auch für private Nutzer.
    Microsoft nutzte seine Betriebssystemdominanz strategisch aus, indem es beispielsweise den Internet Explorer kostenlos mit Windows 95 bündelte, was Netscape in den „Browserkriegen“ effektiv besiegte.2 Dies zeigte Microsofts rücksichtsloses Streben nach eigenen Interessen, selbst wenn dies die Störung anderer Märkte bedeutete.7
    Ein entscheidender Faktor war Microsofts „fanatisches“ Engagement für Abwärtskompatibilität.5 Dies stellte sicher, dass bestehende Anwendungen auch auf neueren Windows-Versionen funktionierten, was die Hürden für Nutzer und Unternehmen bei Upgrades senkte und einen sich selbst verstärkenden Adoptions- und Loyalitätszyklus schuf. Dies machte einen Wechsel des Betriebssystems „nicht so einfach“.5
    In den 1980er und 1990er Jahren wurde Apple oft eher für „Spaß/Grafik“ wahrgenommen, während die breitere Geschäftswelt DOS und Windows bevorzugte.5 Diese Präferenz war teilweise darauf zurückzuführen, dass Apple vor OS X keine Kommandozeilenschnittstelle bot, was es für Technikbegeisterte und Programmierer, die Anpassungsmöglichkeiten und Skripting schätzten, restriktiver erscheinen ließ.5
  • 2.3. Die Macht des Ökosystems und der Anwendungskompatibilität
    Windows zeichnete sich durch die Unterstützung einer viel größeren Vielfalt an Hardware aus, einschließlich gängiger Peripheriegeräte wie Druckern, was einen erheblichen Vorteil gegenüber Konkurrenten wie OS/2 darstellte.6
    Intelligente Geschäftsentscheidungen, wie die Förderung von Partnerschaften mit einer breiten Palette von Hardwareherstellern und Softwareentwicklern, waren entscheidend für den Aufbau eines robusten Windows-Ökosystems.1 Microsofts Strategie, Entwicklertools oft kostenlos bereitzustellen, stand im scharfen Kontrast zu IBMs Ansatz, dafür Gebühren zu verlangen, was die Entwicklung für Windows zusätzlich förderte.8
    Microsoft behauptete seine Wettbewerbsposition durch kontinuierliche Innovationen, einschließlich Verbesserungen der Benutzeroberfläche, technologische Fortschritte und Funktionserweiterungen.1 Während einige Versionen wie Windows Me und Windows 8 weniger erfolgreich waren, trugen andere wie Windows 95/98, XP und 7 maßgeblich zur anhaltenden Nutzerakzeptanz bei.3
    Die weitreichende Verfügbarkeit von Windows auf einer Vielzahl von Geräten und seine beispiellose Kompatibilität mit einer riesigen Bibliothek von Softwareanwendungen spielten eine entscheidende Rolle bei der Festigung seiner Dominanz.1
    Die Entwicklung von Windows verdeutlicht, dass ein Betriebssystem nicht nur eine technische Komponente ist, sondern sich zu einer beherrschenden „Plattform“ entwickeln kann. Microsofts Strategie, DOS und später Windows an eine Vielzahl von Hardwareherstellern zu lizenzieren, führte zu einer massiven Marktdurchdringung.2 Dies schuf eine riesige installierte Basis von Nutzern, die wiederum Softwareentwickler anzog. Diese Entwickler priorisierten die Erstellung von Anwendungen für Windows, da es den größten potenziellen Markt darstellte, eine Tendenz, die durch Microsofts Bereitstellung kostenloser Entwicklertools noch verstärkt wurde.1 Die Verpflichtung zur Abwärtskompatibilität stellte sicher, dass ältere Anwendungen auf neueren Windows-Versionen funktionierten, was die Upgrade-Hürden für Nutzer und Unternehmen senkte und das Anwendungsökosystem schützte.5 Dieser Kreislauf – mehr Nutzer ziehen mehr Entwickler an, was zu mehr Anwendungen führt und Windows für noch mehr Nutzer attraktiver macht – verstärkte die Dominanz. Das Betriebssystem wurde so zu einem unverzichtbaren Marktstandard, dessen Wechsel für Nutzer „nicht so einfach“ war.5
    Ein weiterer wichtiger Aspekt der Windows-Erfolgsgeschichte ist, dass der Erfolg nicht allein auf technischer Überlegenheit beruhte, sondern maßgeblich auf „intelligenten Geschäftsentscheidungen“.1 Frühe Windows-Versionen waren anfangs eher „skizzenhafte Anfänge, Stopps und Neustarts“ und fungierten zunächst nur als grafische Shells.3 Im Gegensatz dazu war OS/2 technisch in vielen Bereichen überlegen, etwa als natives 32-Bit-Betriebssystem mit besserer Stabilität und Multitasking-Fähigkeiten.8 Microsofts Ansatz war pragmatischer: Sie betraten den GUI-Markt später als Apple, iterierten aber schnell und erreichten mit Windows 95 einen großen Durchbruch.3 Sie konzentrierten sich darauf, ein Produkt auf den Markt zu bringen und es im Laufe der Zeit zu verbessern, auch wenn es anfangs noch „ein Flickwerk“ war.8 Windows war „tolerant gegenüber verschiedenen Arten von Schnittstellen“, einschließlich der Kommandozeile, was es für eine breitere Nutzerbasis, einschließlich Technikern und Unternehmen, attraktiver machte als Apples „extremistische Philosophie“ des reinen Point-and-Click.5 Microsofts besseres Geschäftsverständnis zeigte sich in strategischen Entscheidungen wie aggressiver OEM-Lizenzierung, Bündelung und der Priorisierung der Abwärtskompatibilität für Unternehmenskunden. Die Fähigkeit von Microsoft, eine weit verbreitete, kompatible und sich ständig weiterentwickelnde Plattform zu schaffen, erwies sich als mächtiger als ein technisch überlegenes, aber strategisch eingeschränktes Alternativprodukt.
FaktorBeschreibung/Auswirkung auf Dominanz
OEM-StrategieAggressive Lizenzierung von DOS/Windows an zahlreiche PC-Hersteller, was zu massiver Verbreitung führte. 2
Hardware-WahlErmöglichte Kunden die Wahl der Hardware, im Gegensatz zu Apples gebundener Strategie. 5
Kosten-VorteilWindows-PCs waren aufgrund des OEM-Wettbewerbs deutlich günstiger als Apple-Produkte. 5
GeschäftsfokusBessere Ausrichtung auf die Bedürfnisse von Unternehmen in den 80er/90er Jahren. 5
AbwärtskompatibilitätFanatisches Engagement für Kompatibilität sicherte die Lauffähigkeit älterer Software und reduzierte Wechselkosten. 5
AnwendungsökosystemGroße installierte Basis zog Softwareentwickler an; Microsoft bot kostenlose Entwicklertools. 1
Aggressives Marketing/BundlingStrategisches Bündeln von Software (z.B. Internet Explorer) nutzte die OS-Dominanz aus. 2
Kontinuierliche GUI-VerbesserungStändige Innovationen in der Benutzeroberfläche hielten Windows wettbewerbsfähig und attraktiv. 1

Tabelle 1: Schlüsselfaktoren der historischen Dominanz von Windows


3. Der nicht genommene Weg: Warum OS/2 und andere scheiterten

Der Misserfolg von OS/2 im Wettbewerb mit Windows bietet eine Fallstudie darüber, wie technische Überlegenheit allein nicht ausreicht, um sich auf dem Markt durchzusetzen, wenn sie nicht durch eine überzeugende Geschäftsstrategie und aggressive Marktdurchsetzung ergänzt wird.

  • 3.1. Technische Vorzüge vs. Marktrealitäten: Der Fall OS/2
    OS/2 war technisch fortschrittlich und von Grund auf als robustes, vollständig 32-Bit-Betriebssystem konzipiert, im Gegensatz zum 16-Bit-/32-Bit-Hybrid von Windows 3.1.8 Es war bekannt für seine Zuverlässigkeit, stürzte „fast nie ab“ und konnte mehrere DOS-, Windows- oder OS/2-Anwendungen reibungslos ausführen.7 OS/2 bot präemptives Multitasking für DOS- und Windows-Anwendungen, die in eigenen Instanzen liefen, was es zu dieser Zeit zu einem „besseren DOS als DOS“ und einem „besseren Windows als Windows“ machte (z.B. OS/2 2.1 vs. Windows 3.1).8
    Trotz dieser technischen Vorteile wurde OS/2 von Microsoft in der Presse „verrissen“, weil es 4 MB RAM benötigte – damals als „zu viel Speicher“ kritisiert. Microsoft inszenierte sogar öffentliche Abstürze, um OS/2 schlecht darzustellen.7 Dies verdeutlichte einen Wahrnehmungskampf, den OS/2 verlor.
    Eine entscheidende Schwäche von OS/2 war der Mangel an Gerätetreibern für viele gängige, nicht-IBM-Hardware, was seine Kompatibilität im Vergleich zu Windows, das eine viel größere Vielfalt unterstützte, stark einschränkte.6 Die Treiberinstallation für OS/2 konnte zudem „wählerisch“ und fehleranfällig sein.8
    Obwohl OS/2 Windows-Anwendungen über sein integriertes Win-OS/2-Subsystem ausführen konnte, war die Unterstützung für native OS/2-Anwendungen deutlich schwächer als für DOS und Windows.8 Darüber hinaus sabotierte Microsoft Berichten zufolge bewusst seine eigenen Anwendungen wie Word und Excel für OS/2, was die Nutzung zu einem „miserablen Erlebnis“ im Vergleich zu ihren Windows-Pendants machte.7
  • 3.2. Microsofts aggressive Taktiken und IBMs strategische Fehltritte
    Die grundlegende Trennung zwischen IBM und Microsoft resultierte aus „erheblichen Unterschieden in Kultur und Vision“.6 Microsoft favorisierte das offene Hardwaresystem, während IBM OS/2 nutzen wollte, um den Verkauf der eigenen proprietären Hardware anzukurbeln.6
    Microsoft-Programmierer waren frustriert über IBMs Bürokratie, während IBM-Entwickler Microsofts knappen Code kritisierten. IBMs Fokus auf Metriken wie „Codezeilen zur Messung der Programmiererproduktivität“ stand im Gegensatz zu Microsofts opportunistischerem und agilerem Entwicklungsansatz.6
    Microsoft setzte „strategische Geschäftsmaßnahmen“ ein, die als wettbewerbswidrig galten.6 Dazu gehörte angeblich das „Stehlen“ von Funktionen für die Koexistenz in Novell-Netzwerken und die Durchführung von „Online-Rufmordkampagnen“ und „Medienmanipulation“ gegen OS/2.7
    Microsofts Strategie wurde als „Finte“ beschrieben, die den Markt der unabhängigen Softwareanbieter (ISVs) (z.B. Lotus, WordPerfect) effektiv zerstörte und es Microsoft ermöglichte, die Dominanz bei Anwendungssoftware zu erlangen, wo sie ursprünglich Nachzügler waren.7
    IBM wurde kritisiert, weil es „weiterhin nett zu Microsoft spielte“ und es an „intelligentem Marketing“ und „listiger Medienarbeit“ mangelte.7 Microsoft hingegen kontrollierte erfolgreich die Mediennarrative und sorgte dafür, dass seine „verdrehte Version der Realität“ sich durchsetzte.7 IBMs Fähigkeit, aggressiv zu reagieren, wurde auch durch eine langwierige Kartellklage behindert.7
    OS/2 war zudem nur als separates, eigenständiges Softwarepaket erhältlich, im Gegensatz zu Windows, das zunehmend direkt mit neuer Hardware gebündelt wurde.6
    Der Fall OS/2 zeigt deutlich, dass ein Betriebssystem, egal wie technisch überlegen, ohne ein florierendes Ökosystem aus kompatibler Hardware und vor allem einer breiten Palette von Anwendungen, die Nutzer wünschen, nicht erfolgreich sein kann. OS/2s begrenzte Treiberunterstützung, insbesondere für nicht-IBM-Hardware, schränkte seinen potenziellen Markt stark ein.6 Selbst mit Win-OS/2 war die Unterstützung nativer Anwendungen schwach, und Microsoft sabotierte aktiv seine eigenen OS/2-Anwendungen.7 Dies bedeutete, dass Nutzer keinen Zugang zu den benötigten Anwendungen hatten oder die Erfahrung minderwertig war. Microsofts kostenlose Bereitstellung von Entwicklertools, im Gegensatz zu IBMs Gebühren, demotivierte Entwickler, OS/2 zu unterstützen.8 Dies führte zu einem Teufelskreis: Weniger Nutzer bedeuteten weniger Entwickler, was zu weniger Anwendungen führte und potenzielle Nutzer weiter abschreckte. Microsoft verstand, dass die Kontrolle über die Anwendungsebene und die Hardwarekompatibilität wichtiger war als ein Sieg in einem rein technischen Wettstreit.
    Die Niederlage von OS/2 ist auch ein Lehrstück über die Bedeutung aggressiver Geschäftsstrategien und der Kontrolle der Medien in Technologiekriegen. IBMs Passivität und Mängel in Marketing und Medienarbeit standen im krassen Gegensatz zu Microsofts rücksichtslosem Vorgehen.7 Microsoft gelang es, OS/2s technische Anforderungen (z.B. 4 MB RAM) als Nachteil darzustellen, obwohl sie für dessen fortschrittliche Funktionen notwendig waren, und inszenierte öffentliche Instabilitäts-Demonstrationen.7 Dies prägte die öffentliche und geschäftliche Wahrnehmung gegen OS/2. Microsoft nutzte seine bestehende Dominanz und die Bereitschaft zur Bündelung (z.B. des Internet Explorers) zur Unterdrückung des Wettbewerbs. Ihre „Finte“-Strategie lenkte ISVs von der OS/2-Entwicklung ab.2 IBMs bürokratische, insulare Kultur und rechtliche Beschränkungen (Kartellklage) verhinderten eine effektive Reaktion auf Microsofts agile und aggressive Taktiken.6 Microsofts Sieg über OS/2 war eine Meisterklasse der Marktführung, die beweist, dass „listige Medienarbeit JEDES Ingenieurgenie übertrifft“.7
Merkmal/FaktorOS/2 Haltung/ErgebnisWindows Haltung/Ergebnis
Technische Stabilität/ArchitekturTechnisch überlegen, nativ 32-Bit, selten Abstürze, robust. 7Anfangs weniger stabil, 16/32-Bit-Hybrid, anfällig für Abstürze. 8
Multitasking-FähigkeitenPräemptives Multitasking für DOS/Windows-Apps, „besseres DOS als DOS“. 8Anfangs kooperatives Multitasking, später verbessert. 8
Hardware-/TreiberunterstützungBegrenzt, „wählerische“ Treiberinstallation, fehlende Treiber für Nicht-IBM-Hardware. 6Breit und umfangreich, Unterstützung für eine viel größere Hardware-Vielfalt. 6
AnwendungsökosystemSchwache native App-Unterstützung, Microsoft sabotierte eigene OS/2-Apps. 7Riesig, starke Anreize für Entwickler, umfassende App-Kompatibilität. 1
EntwicklerunterstützungIBM verlangte Gebühren für Entwicklertools. 8Microsoft stellte Entwicklertools oft kostenlos zur Verfügung. 8
GeschäftsstrategieWollte IBM-Hardware-Verkäufe fördern, spielte „nett“ mit Microsoft. 6Offenes Hardwaresystem, aggressive OEM-Bündelung, rücksichtslos. 2
Marketing/MedienarbeitBürokratisch, insular, schlechte Medienarbeit, verlor den Wahrnehmungskampf. 6Aggressiv, Medienmanipulation, „Charakter-Attentatskampagnen“. 7
Kosten/VertriebsmodellNur als zusätzliches Standalone-Paket erhältlich. 6Oft mit Hardware gebündelt, günstigere Gesamtpakete. 5

Tabelle 2: Vergleichende Analyse: Windows vs. OS/2 (Faktoren im Niedergang von OS/2)


4. Windows im KI-Zeitalter: Den zukünftigen Kurs bestimmen

Microsoft positioniert Windows aktiv für die Zukunft, indem es massive Investitionen in Künstliche Intelligenz und Cloud-Dienste tätigt und die Hardware-Basis durch die Einführung von Windows auf ARM erweitert.

  • 4.1. Strategische Verlagerung zu Cloud- und KI-Integration (Azure, Copilot)
    Microsofts Vision für Azure ist tief in KI-Fähigkeiten verwurzelt, die generative KI, Hyperscale-Modelltraining und Inferenz auf globaler Ebene ermöglichen.9 Das Unternehmen investiert massiv in KI-Infrastruktur, mit Zusagen von 80 Milliarden US-Dollar für fortschrittliche, KI-fähige Rechenzentren weltweit. Allein in einem kürzlichen Quartal gab Microsoft 16,7 Milliarden US-Dollar für den Ausbau seiner Cloud- und KI-Infrastruktur aus, einschließlich Investitionen in neue Rechenzentren, Server und moderne Netzwerkhardware.9
    Die globale Präsenz von Azure mit über 70 Regionen und 400 Rechenzentren bietet entscheidende Vorteile wie Kundennähe für geringere Latenzzeiten und die Einhaltung von Datenschutzgesetzen.9 Das Umsatzwachstum von Azure (33 % im Jahresvergleich für Azure und zugehörige Cloud-Dienste) unterstreicht den Erfolg dieser Strategie.9
    Microsofts strategische Akquisition und tiefe Integration von OpenAI verschaffen Azure eine einzigartige Marktdifferenzierung, die es Unternehmen ermöglicht, große Sprachmodelle (LLMs) sicher innerhalb ihrer privaten Netzwerke bereitzustellen.9
    KI ist ein Eckpfeiler der Windows 11-Upgrade-Strategie, die die Fähigkeiten von Copilot erheblich erweitert. Copilot+ PCs, angetrieben von neuen AMD- und Intel-Chips mit integrierten KI-Beschleunigern (NPUs), bieten robuste Verbesserungen und exklusive Funktionen für die Echtzeit-KI-Verarbeitung auf dem Gerät.10 Copilot wird nahtlos in alltägliche Windows-Aufgaben integriert, sodass Benutzer Text hervorheben und die Aktion „Copilot fragen“ aufrufen können, um eine kontextbezogene Analyse, Zusammenfassung oder umsetzbare Vorschläge zu erhalten. Dies zielt darauf ab, die Informationsverarbeitung zu optimieren und die kognitive Belastung zu reduzieren.10
    Breitere Trends im Desktop-Computing zeigen ebenfalls eine zunehmende Integration von KI, wobei KI-gestützte Funktionen die Benutzerinteraktionen verbessern und alltägliche Aufgaben rationalisieren.12
  • 4.2. Hardware-Innovation: Der Aufstieg von Windows auf ARM
    Windows auf ARM-basierten PCs bietet erhebliche Vorteile: ständige Internetverbindung (über Mobilfunkdaten), eine über den ganzen Tag hinausgehende Akkulaufzeit und sofortige Einsatzbereitschaft, ähnlich dem Nutzererlebnis von Mobiltelefonen.14 Moderne ARM-System-on-Chips (SoCs) integrieren leistungsstarke CPUs, GPUs, Wi-Fi- und Mobilfunknetze sowie entscheidende Neural Processing Units (NPUs) zur Beschleunigung von KI-Workloads.11
    Während Windows 10 auf ARM x86-Anwendungen über Emulation unterstützte, erweitert Windows 11 diese Fähigkeit erheblich, indem es die Ausführung unveränderter x64-Windows-Anwendungen auf ARM-Geräten ermöglicht. Dieser Schritt soll den Endnutzern die Gewissheit geben, dass die meisten ihrer bestehenden Anwendungen problemlos laufen werden.11
    Microsoft stellt kontinuierlich Updates für seine ARM-nativen Entwicklertools bereit, um das Erstellen und Portieren von Anwendungen für ARM-betriebene Windows-Geräte zu erleichtern. Microsoft bietet auch Unterstützung an, um Entwicklern bei der Behebung von Kompatibilitätsproblemen zu helfen.11 Für optimale Leistung, Reaktionsfähigkeit und Akkulaufzeit wird die Entwicklung von ARM-nativen Anwendungen gefördert.11
    Trotz der Fortschritte bestehen einige Einschränkungen. Treiber für Hardware, Spiele und Anwendungen müssen speziell für Windows auf ARM entwickelt werden. Bestimmte Spiele funktionieren möglicherweise nicht, wenn sie eine OpenGL-Version größer als 1.1 verwenden oder auf Anti-Cheat-Treiber angewiesen sind, die nicht für Windows auf ARM-PCs entwickelt wurden. Auch einige Anwendungen zur Anpassung der Windows-Erfahrung können Probleme verursachen.14
  • 4.3. Sicherheit, Ökosystem-Entwicklung und geräteübergreifende Integration
    Die Windows-Sicherheits-App bietet eine umfassende, integrierte Sicherheitslösung, einschließlich Microsoft Defender Antivirus, Windows Firewall und Smart App Control, die Echtzeitschutz vor verschiedenen Bedrohungen bietet.15 Abonnenten von Microsoft 365 Family oder Personal erhalten Microsoft Defender auch für plattformübergreifenden Schutz.15
    Windows 11 führt robuste, verbesserte Sicherheitsmaßnahmen ein, die speziell darauf zugeschnitten sind, Unternehmen vor modernen Cyberbedrohungen wie Ransomware und Phishing-Angriffen zu schützen.16
    Die „Cross Device Resume“-Funktion von Windows 11 ist Microsofts direkte Antwort auf Apples Handoff. Sie zielt darauf ab, die Kluft zwischen Windows und Android zu überbrücken, indem sie Benutzern ermöglicht, Aufgaben nahtlos zwischen Geräten fortzusetzen, wobei Microsofts Cloud-Infrastruktur und App-Partnerschaften genutzt werden.10
    Zukünftige Trends in der Softwareentwicklung für Desktop-Computer umfassen einen Fokus auf die Erstellung effizienterer und optimierter Softwarelösungen, was zu verbesserten Betriebssystemen mit erhöhter Leistung, Sicherheit und benutzerfreundlichen Schnittstellen führt. Eine nahtlose Integration zwischen Desktop-Computern und anderen Geräten ist ebenfalls ein wichtiges Ziel.12
    Die zunehmende Popularität des Cloud-Computing wird Desktop-Computer erheblich beeinflussen und sie vielseitiger machen. Benutzer können Daten remote speichern und darauf zugreifen, was eine höhere Produktivität und Zusammenarbeit fördert. Cloud-basierte Dienste ermöglichen auch nahtlose Software-Updates und Backups.12
  • 4.4. Marktdynamik und Benutzerakzeptanz (Windows 11)
    Ab Juli 2025 hat Windows 11 Windows 10 offiziell überholt und einen Anteil von 52 % am globalen Windows-Markt, während Windows 10 auf 44,6 % gesunken ist. Dies stellt eine dramatische Verschiebung gegenüber Dezember 2024 dar.17
    Der Anstieg der Windows 11-Akzeptanz ist direkt auf Microsofts Ankündigung zurückzuführen, dass der Support für Windows 10 am 14. Oktober 2025 endet. Microsoft hat Benutzer aggressiv zum Upgrade gedrängt, manchmal durch Vollbild-Aufforderungen.16
    Windows 11 sah sich bei seiner Einführung erheblichen Schwierigkeiten gegenüber, da strenge Hardwareanforderungen, einschließlich obligatorischer TPM 2.0-Sicherheitschips, Millionen von Windows 10-Geräten für das kostenlose Upgrade ungeeignet machten. Die anfängliche Adoptionsrate war deutlich langsamer als die von Windows 10.17
    Neben dem Ende des Supports tragen Leistungsoptimierungen, strengere Sicherheitsstandards und die integrierte Unterstützung für KI-gestützte Tools dazu bei, Windows 11 für Unternehmen und Gamer attraktiv zu machen.18 Die Adoptionsrate von Windows 11 stieg bis Oktober 2024 auf 35,55 %, was eine klare Verschiebung hin zu neueren Systemen signalisiert, angetrieben durch das bevorstehende Ende des kostenlosen Supports für Windows 10.16
    Microsofts massive Investitionen in KI-fähige Rechenzentren und die tiefe Integration von OpenAI-Diensten in Azure zeigen eine umfassende Strategie: Azure soll das Rückgrat für das Training und die Bereitstellung von Hyperscale-KI-Modellen bilden, deren Fähigkeiten dann durch Funktionen wie Copilot auf den Windows-Client erweitert werden, beschleunigt durch lokale NPUs.9 Die Betonung von „Copilot+ PCs“ mit obligatorischen NPUs deutet darauf hin, dass KI nicht mehr nur eine Softwarefunktion ist, sondern eine grundlegende Hardwareanforderung für das zukünftige Windows-Erlebnis wird. Dies treibt den Verkauf neuer Hardware an und stellt sicher, dass Windows die neuesten Silizium-Fortschritte nutzen kann.10 KI entwickelt sich zu einem neuen Betriebsparadigma, in dem sie tief in alltägliche Aufgaben, Produktivitätsabläufe und Benutzerinteraktionen integriert ist. Dies ist ein strategischer Schritt, um neue Gründe für Hardware-Upgrades zu schaffen und Nutzer im Windows-Ökosystem zu halten.
    Windows auf ARM-basierten PCs bietet erhebliche Vorteile wie „immer online“, „ganztägige Akkulaufzeit“ und „sofortige Einsatzbereitschaft“.14 Diese Eigenschaften sind traditionell mit Smartphones und Tablets verbunden. Durch die Einführung von ARM begegnet Microsoft den Schwachstellen herkömmlicher x86-Laptops (begrenzte Akkulaufzeit, langsames Aufwachen, Wi-Fi-Abhängigkeit) und möchte das „mobile Erlebnis“ auf den PC bringen. Microsofts Bemühungen, die Emulation von x86- und x64-Apps auf ARM-Geräten zu ermöglichen, sind entscheidend.11 Dies mindert die „Anwendungsökosystem-Falle“, die frühere alternative Betriebssysteme wie OS/2 plagte, und stellt sicher, dass die riesige Windows-Softwarebibliothek zugänglich bleibt. Windows auf ARM ist mehr als nur eine Architekturverschiebung; es ist eine strategische Neuausrichtung. Microsoft will damit ein Marktsegment erobern, das Portabilität, Konnektivität und Akkulaufzeit priorisiert, traditionell dominiert von mobilen Geräten oder Apples M-Serie Macs. Indem Windows-PCs sich mehr wie Smartphones verhalten, will Microsoft die Relevanz des PCs in einer zunehmend mobilen Welt sichern und möglicherweise neue Formfaktoren und Anwendungsfälle erschließen.
Strategische SäuleSchlüsselinitiativen/FunktionenAuswirkung/Ziel
KI-IntegrationCopilot, Azure OpenAI, Copilot+ PCs mit NPUsTiefe Integration von KI in OS und Anwendungen; Beschleunigung von KI-Workloads auf dem Gerät. 9
Cloud-SynergieAzure’s globale Rechenzentren, OpenAI-IntegrationBereitstellung von Hyperscale-KI-Fähigkeiten und sicherer LLM-Bereitstellung für Unternehmen. 9
Hardware-Innovation (ARM)Windows auf ARM-PCs, ARM-native AppsVerbesserte Akkulaufzeit, Always-On-Konnektivität, Instant-On-Fähigkeit; mobile-ähnliche Erfahrung. 11
SicherheitsverbesserungenWindows Security App, Microsoft Defender, erweiterte SchutzmaßnahmenUmfassender Echtzeitschutz vor Malware, Ransomware, Phishing; erhöhte Sicherheit für Unternehmen. 15
Geräteübergreifende IntegrationCross Device Resume (Windows-Android), Cloud-DiensteNahtlose Fortsetzung von Aufgaben über verschiedene Geräte hinweg; verbesserte Produktivität und Zusammenarbeit. 10

Tabelle 4: Säulen der zukünftigen Windows-Strategie


5. Die Apple-Herausforderung: Ist macOS ein zukünftiger Konkurrent?

macOS, das Betriebssystem von Apple, hat sich als starker Akteur im Premiumsegment etabliert und stellt eine einzigartige Herausforderung für Windows dar, auch wenn es nicht direkt dessen breite Marktdominanz bedroht.

  • 5.1. Nischen-Dominanz: Kreativprofis und Ökosystem-Stärke
    macOS wird von Kreativprofis wie Designern, Videobearbeitern und Musikern bevorzugt. Dies liegt an seiner benutzerfreundlichen Oberfläche, der umfassenden Softwarekompatibilität für kreative Anwendungen, robusten Multimediafunktionen und der nahtlosen Integration in Apples Hardware-Ökosystem.1
    Apples Betriebssystem funktioniert als ein eigenständiges „Ökosystem“, das bei seinen Nutzern eine „seltsame Art von Hingabe“ hervorruft, bedingt durch seine charakteristische Grafik, intuitive Benutzeroberfläche und die enge Hardware-Software-Synergie.20
    MacBooks sind für ihre „hervorragende Akkulaufzeit, geringe Geräuschentwicklung, gute Thermik“, „unschlagbare Trackpads, Gesten und Lautsprecher“ sowie eine überlegene „Bauweise“ im Vergleich zu vielen Windows-Laptops bekannt, insbesondere im Premiumsegment.22
    Entwickler fühlen sich von Apples vereinheitlichtem Ökosystem angezogen, in dem Apps für iPhones oder iPads über Catalyst nahtlos auf Macs erweitert werden können, was die Fragmentierung reduziert und die Entwicklerloyalität stärkt.21
  • 5.2. Apple Silicon: Ein Wendepunkt in Leistung und Effizienz
    Apples eigens entwickelte M-Serie-Chips (z.B. M3 Ultra, M4 Max, M4 MacBook Air) werden als „Paradigmenwechsel“ in der Computerwelt beschrieben. Sie ermöglichen komplexe KI-Aufgaben direkt auf dem Gerät, die zuvor Rechenzentren vorbehalten waren, dank ihrer fortschrittlichen Architektur.21
    Das M3 Max MacBook Pro hat erhebliche Leistungssteigerungen gezeigt und Intel-basierte Alternativen um das bis zu 11-fache übertroffen, während es gleichzeitig neue Maßstäbe für Akkulaufzeit und Portabilität setzte.21 Das M4 MacBook Air bietet beispielsweise eine Preissenkung bei gleichzeitig legendärer Akkulaufzeit.21
    Die Unified-Memory-Architektur des M3 Ultra ermöglicht einen nahtlosen Datenaustausch zwischen CPU, GPU und Neural Engine, was fortschrittliche KI-Funktionen wie Echtzeit-Sprachübersetzung oder On-Device-LLMs ermöglicht. Apples „Apple Intelligence“-Plattform zielt darauf ab, datenschutzorientierte, kontextbezogene KI-Erlebnisse zu liefern.21
    Apples „unermüdlicher Fokus auf Hardware-Software-Synergie hat seine Mac-Produktlinie zu einer Festung der Innovation gemacht“.21 Dies schafft ein sich selbst verstärkendes „Schwungrad der Benutzerbindung“, bei dem Hardware das volle Potenzial der Software freisetzt und umgekehrt.21
  • 5.3. Wettbewerbslandschaft: Windows auf ARM vs. Apple Silicon
    Ab 2024 sieht sich Apple im Laptop-Markt direkter Konkurrenz durch neue Windows Copilot+ PCs gegenüber. Diese Geräte, ebenfalls mit ARM-Chips ausgestattet, bieten nun ein „ähnliches Leistungsniveau und eine hervorragende Akkulaufzeit“, die in einigen Fällen sogar das MacBook Air „übertreffen“.23
    Während Macs bei Medien-Engines und Akkulaufzeit brillieren, können Windows-Systeme immer noch mehr „Rohleistung“ bieten, wenn sie maximal ausgestattet sind und der Stromverbrauch keine Rolle spielt.22
    Eine erhebliche Wettbewerbsschwäche für Macs ist ihre Leistung im Gaming-Bereich; Macs sind „absolut schlecht fürs Gaming“, wobei ein großer Teil der Steam-Bibliotheken nicht auf Macs läuft. Windows bleibt der unangefochtene Marktführer im Gaming.22
    Windows auf ARM weist immer noch einige Einschränkungen hinsichtlich der Treiberverfügbarkeit und der Kompatibilität bestimmter 64-Bit (x64)-Anwendungen auf, obwohl Windows 11 hier erhebliche Fortschritte gemacht hat. Spezialisierte Software oder Spiele laufen möglicherweise nicht optimal oder verbrauchen aufgrund von Emulationsschichten schnell Akku.14 Obwohl die Liste der nativen ARM-Anwendungen wächst, müssen Benutzer, die spezifische Arbeitssoftware benötigen, immer noch die Kompatibilität überprüfen.22
  • 5.4. Marktrealitäten und strategische Divergenz
    Windows behält eine überwältigende Dominanz auf dem Personal-Computer-Markt.1 Im März 2025 hält Microsoft Windows auf Desktop- und Laptop-Computern einen Marktanteil von 71 %, gefolgt von Apples macOS mit 16 %.24 Andere Daten vom Juni 2025 zeigen Windows bei 70,07 % und macOS (einschließlich OS X) zusammen bei 15,39 %.25
    Bei allen Gerätetypen (außer eingebetteten Geräten) ist Android am beliebtesten (46 %), gefolgt von Windows (25 %), iOS (18 %) und macOS (6 %).24
    Apples Strategie ist es, „den professionellen Computer-Stack zu besitzen“ und Premium-Computing zu demokratisieren, wobei der Fokus auf seinem eng integrierten Hardware-Software-Ökosystem liegt.21 Im Gegensatz dazu strebt Microsoft eine breite Marktdominanz über eine Vielzahl von Hardware an und verfolgt einen offeneren, horizontalen Ansatz.
    macOS hat eine starke Nutzerbasis, insbesondere bei Kreativprofis, und ist bekannt für sein integriertes Hardware-Software-Erlebnis.1 Sein Desktop-Marktanteil ist jedoch mit 15-16 % im Vergleich zu Windows (70-71 %) deutlich geringer.24 Apples Strategie, sein Betriebssystem ausschließlich an die eigene Hardware (Apple Silicon) zu binden, ermöglicht eine beispiellose Optimierung, die zu überlegener Leistung, Akkulaufzeit und Benutzererfahrung in seinem Preissegment führt.5 Dies schafft ein Premium-Ökosystem, das jedoch den Marktanteil begrenzt, da Apple-Geräte in der Regel teurer sind und spezifische Nutzersegmente ansprechen.1 Windows hingegen profitiert von seiner horizontalen Integration, die eine breite Palette von Hardware zu unterschiedlichen Preispunkten unterstützt. Dies bedeutet, dass macOS keine direkte Bedrohung für Windows‘
    Gesamtmarkt-Dominanz darstellt, aber ein starker Konkurrent im Premium-Laptop-Segment und für spezifische professionelle Arbeitsabläufe ist. Apples Erfolg mit M-Serie-Chips hat Microsoft gezwungen, mit Windows auf ARM und Copilot+ PCs zu reagieren, was eine Verschiebung des Wettbewerbsfeldes hin zu Effizienz und integrierten KI-Erlebnissen anzeigt.
    Die Debatte um „Leistung“ und „Wert“ im PC-Markt entwickelt sich weiter. Apple Silicon Macs werden für „Leistung und Akkulaufzeit“ gelobt und ermöglichen „On-Device-KI-Aufgaben“.21 Windows Copilot+ PCs bieten nun „ähnliche Leistung und hervorragende Akkulaufzeit“ auf ARM.23 Dennoch ist Windows bei „Rohleistung“ (wenn der Stromverbrauch keine Rolle spielt) und „Gaming“ weiterhin überlegen.22 Der Markt bewegt sich über reine CPU-Taktfrequenz oder Kernanzahl als einziges Maß für „Leistung“ hinaus. Apples M-Serie definierte Leistung neu, indem sie Effizienz, integrierte Grafik und spezialisierte KI-Beschleuniger (Neural Engine) innerhalb einer Unified-Memory-Architektur umfasste.21 Für viele Gelegenheitsnutzer sind Faktoren wie „Akkulaufzeit, Lautsprecherqualität, Premium-Gefühl und Trackpad“ wichtiger als reine CPU-Leistung, solange grundlegende Aufgaben reibungslos ausgeführt werden.22 Dies stimmt mit den Vorteilen von ARM-basierten Systemen überein. Die zukünftige Konkurrenz wird nicht nur darum gehen, wer die meisten Nutzer hat, sondern wer die
    relevanteste Kombination aus Leistung, Effizienz und integrierten Erlebnissen für die sich entwickelnden Nutzerbedürfnisse am besten liefern kann, insbesondere in KI- und mobil beeinflussten Computerumgebungen.
BetriebssystemMarktanteil in Prozent (Juni 2025)
Windows70.07% 25
OS X9.91% 25
macOS5.48% 25
Unbekannt9.18% 25
Linux4.1% 25
Chrome OS1.25% 25

Tabelle 3: Desktop-Betriebssystem-Marktanteil weltweit (StatCounter, Juni 2025)


6. Fazit: Dominanz in einer sich wandelnden Landschaft aufrechterhalten

Die anhaltende Dominanz von Windows ist nicht allein auf technologische Überlegenheit zurückzuführen, sondern auf eine leistungsstarke Kombination aus strategischen OEM-Partnerschaften, beispielloser Hardware- und Softwarekompatibilität, aggressiven Markttaktiken und einem unerschütterlichen Engagement für Abwärtskompatibilität. Diese Faktoren schufen ein sich selbst verstärkendes Ökosystem, das zum Industriestandard wurde.

Die Lehren aus der Geschichte, insbesondere aus dem Scheitern von Konkurrenten wie OS/2, sind eindeutig: Technische Überlegenheit allein reicht nicht aus, um Marktanteile gegen einen dominanten Akteur zu gewinnen. Erfolg erfordert eine robuste und agile Geschäftsstrategie, effektive Marktdurchsetzung, überlegene Ökosystementwicklung (einschließlich Entwicklerunterstützung und Anwendungsverfügbarkeit) und die Fähigkeit, die öffentliche Wahrnehmung durch strategische Medienarbeit zu kontrollieren.

Microsoft investiert proaktiv und erheblich in neue Technologien. Dies umfasst die tiefe Integration von KI-Fähigkeiten (z.B. Copilot, Copilot+ PCs mit NPUs), die Nutzung seiner umfangreichen Azure-Cloud-Infrastruktur für Hyperscale-KI und die strategische Verlagerung hin zu Windows auf ARM. Diese Initiativen sind entscheidend für Windows, um Leistung zu steigern, die Energieeffizienz zu verbessern und nahtlose geräteübergreifende Erlebnisse zu bieten, wodurch seine Relevanz und Wettbewerbsfähigkeit in der sich schnell entwickelnden Computerlandschaft erhalten bleibt.

macOS ist ein beeindruckender und innovativer Akteur, insbesondere in Premium-Marktsegmenten und Kreativbranchen. Seine Stärke beruht auf der außergewöhnlichen Leistung und Effizienz der Apple-Silicon-Chips (M-Serie) und seinem eng integrierten Hardware-Software-Ökosystem. Es ist jedoch wichtig, den deutlich geringeren Gesamtmarktanteil von macOS auf dem Desktop (etwa 15-16 %) und seinen anderen strategischen Fokus im Vergleich zu Windows‘ breitem Massenmarktansatz hervorzuheben. macOS ist eine starke Alternative für seine Zielgruppe, aber keine direkte Bedrohung für Windows‘ Gesamtmarktführerschaft.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich Windows aktiv an neue technologische Paradigmen anpasst. Seine historischen Anpassungsfähigkeiten, sein beispielloses Ökosystem und seine aktuellen strategischen Investitionen positionieren es stark, um seine dominante Position auf dem Desktop-Betriebssystemmarkt zu behaupten. Der zukünftige Wettbewerb wird zunehmend durch die Bereitstellung integrierter KI-Erlebnisse, überlegener Energieeffizienz und nahtloser geräteübergreifender Funktionalität definiert – Bereiche, in denen sowohl Windows als auch macOS aktiv innovieren und die Grenzen des Personal Computing verschieben.

Referenzen

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  3. A Visual History: Microsoft Windows Over the Decades | PCMag, Zugriff am Juli 14, 2025, https://www.pcmag.com/articles/a-visual-history-microsoft-windows-over-the-decades
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  5. Dominant companies: Microsoft – Dr. Mark Humphrys, Zugriff am Juli 14, 2025, https://humphryscomputing.com/Notes/OS/microsoft.html
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  7. Why did IBM’s OS/2 project lose to Microsoft, given that IBM had much mor – OS2World.com, Zugriff am Juli 14, 2025, https://www.os2world.com/forum/index.php?topic=3128.0
  8. What makes OS/2 better than Windows? : r/OS2 – Reddit, Zugriff am Juli 14, 2025, https://www.reddit.com/r/OS2/comments/16ib9o0/what_makes_os2_better_than_windows/
  9. Microsoft Azure’s Global Growth Strategy: AI Innovation, Expansion, and Competitive Edge, Zugriff am Juli 14, 2025, https://windowsforum.com/threads/microsoft-azures-global-growth-strategy-ai-innovation-expansion-and-competitive-edge.372636/?amp=1
  10. Windows 11 2025 Update: AI-Driven Features, Cross-Device Resume & Enhanced HDR, Zugriff am Juli 14, 2025, https://windowsforum.com/threads/windows-11-2025-update-ai-driven-features-cross-device-resume-enhanced-hdr.368359/
  11. Windows on Arm documentation | Microsoft Learn, Zugriff am Juli 14, 2025, https://learn.microsoft.com/en-us/windows/arm/overview
  12. The Future of Desktop Computers: What to Expect in 2023, Zugriff am Juli 14, 2025, https://blog.rentacomputer.com/2023/07/05/the-future-of-desktop-computers-what-to-expect-in-2023/
  13. Top 100 Computer Trends in 2024 – Trend Hunter, Zugriff am Juli 14, 2025, https://www.trendhunter.com/slideshow/2024-computer-trends
  14. Windows Arm-based PCs FAQ – Microsoft Support, Zugriff am Juli 14, 2025, https://support.microsoft.com/en-us/windows/windows-arm-based-pcs-faq-477f51df-2e3b-f68f-31b0-06f5e4f8ebb5
  15. Stay Protected With the Windows Security App – Microsoft Support, Zugriff am Juli 14, 2025, https://support.microsoft.com/en-us/windows/stay-protected-with-the-windows-security-app-2ae0363d-0ada-c064-8b56-6a39afb6a963
  16. Windows 11 Adoption Surges: Is Now the Time for Your Business to Upgrade?, Zugriff am Juli 14, 2025, https://www.rtgroup.ca/blog/windows-11-adoption-surges-is-now-the-time-for-your-business-to-upgrade
  17. Microsoft’s latest operating system claims majority market share after nearly four years, driven by Windows 10’s approaching end-of-support deadline, Zugriff am Juli 14, 2025, https://timesofindia.indiatimes.com/technology/tech-news/microsofts-latest-operating-system-claims-majority-market-share-after-nearly-four-years-driven-by-windows-10s-approaching-end-of-support-deadline/articleshow/122304437.cms
  18. Windows 11 Finally Overtakes Windows 10 as the Most Dominant Operating System, Zugriff am Juli 14, 2025, https://www.techpowerup.com/338670/windows-11-finally-overtakes-windows-10-as-the-most-dominant-operating-system
  19. NVIDIA and Microsoft: Leading the AI Infrastructure Revolution – A Strategic Investment Play, Zugriff am Juli 14, 2025, https://www.ainvest.com/news/nvidia-microsoft-leading-ai-infrastructure-revolution-strategic-investment-play-2506/
  20. 39+ Awesome Desktop OS Market Share Statistics in 2023 – Leftronic, Zugriff am Juli 14, 2025, https://leftronic.com/blog/desktop-os-market-share-statistics
  21. Apple’s Silicon Symphony: How Hardware-Software Synergy Reinforces Ecosystem Dominance – AInvest, Zugriff am Juli 14, 2025, https://www.ainvest.com/news/apple-silicon-symphony-hardware-software-synergy-reinforces-ecosystem-dominance-2505/
  22. Can a Windows laptop outperform a Macbook at the same price? – Reddit, Zugriff am Juli 14, 2025, https://www.reddit.com/r/laptops/comments/1f3icsm/can_a_windows_laptop_outperform_a_macbook_at_the/
  23. Mac vs. Windows PC in 2024 – Which Should You Buy? – YouTube, Zugriff am Juli 14, 2025, https://www.youtube.com/watch?v=lSrd94TkK-w
  24. Usage share of operating systems – Wikipedia, Zugriff am Juli 14, 2025, https://en.wikipedia.org/wiki/Usage_share_of_operating_systems

Desktop Operating System Market Share Worldwide | Statcounter Global Stats, Zugriff am Juli 14, 2025, https://gs.statcounter.com/os-market-share/desktop/worldwide/

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