Das Kommunale Datennetz (KDN): Geschichte, Gegenwart und Zukunft

Das Kommunale Datennetz (KDN) ist ein grundlegender Bestandteil der digitalen Transformation der öffentlichen Verwaltung in Sachsen. Es ermöglicht den sicheren und effizienten Austausch von Daten und Informationen zwischen Kommunalverwaltungen und anderen öffentlichen Einrichtungen. In diesem Artikel beleuchten wir die Geschichte des KDN in Sachsen, seine Funktionsweise, Vorteile, Herausforderungen und Zukunftsperspektiven.

Was ist das Kommunale Datennetz (KDN)?

Das KDN ist ein geschlossenes, virtuelles Datennetz, das speziell für die Bedürfnisse von Kommunalverwaltungen in Sachsen entwickelt wurde . Es ist Teil des Sächsischen Verwaltungsnetzes (SVN), das die vormals getrennten Netze von Land und Kommunen zusammengeführt hat . Über das SVN und das KDN werden Behörden und Einrichtungen des Freistaates flächendeckend mit hochleistungsfähiger und sicherer Sprach- und Datenkommunikation versorgt. Dies dient dazu, die steigenden Anforderungen an ein modernes Verwaltungshandeln in hoher Qualität und Wirtschaftlichkeit zu erfüllen .

Das KDN ist ein wichtiger Baustein für die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG) . Das OZG verpflichtet Bund, Länder und Kommunen, ihre Verwaltungsleistungen auch elektronisch über Verwaltungsportale anzubieten. Der KDN unterstützt die Kommunen bei der Umsetzung dieser Verpflichtung, indem er die notwendige Infrastruktur für die Bereitstellung von Online-Diensten bereitstellt.

An das Sächsische Verwaltungsnetz sind derzeit etwa 800 staatliche und 400 kommunale Behörden und Einrichtungen sowie etwa 1.300 Schulen angeschlossen . Das SVN 2.0 bietet auch Möglichkeiten, in Schulen sichere W-LAN-Infrastrukturen aufzubauen . Durch die Unterstützung des „Digitalpakt Schule“ trägt das KDN dazu bei, die Digitalisierung im Bildungsbereich voranzutreiben .

Darüber hinaus wurden mit dem SVN 2.0 die Voraussetzungen geschaffen, dass auch die Kommunen ihre Telefonsysteme auf Voice-over-IP umstellen können .

Geschichte des KDN in Sachsen

Die Geschichte des KDN in Sachsen ist eng mit der Entwicklung des Sächsischen Verwaltungsnetzes (SVN) verbunden.

Version	Jahr	Beschreibung
SVN	2008	Inbetriebnahme des Sächsischen Verwaltungsnetzes (SVN) als eine der modernsten Kommunikationsinfrastrukturen in Deutschland. Im Rahmen des SVN wird das KDN als eigenständiges virtuelles Datennetz für die Kommunalverwaltungen bereitgestellt .
KDN II	2008	Einführung des KDN II mit erhöhter Leistungsfähigkeit und neuen Funktionen .
SVN 2.0	2017	Aktualisierung des SVN und des KDN auf die Version 2.0. Der Vertrag für SVN 2.0 hat eine Laufzeit von fünf Jahren und ein Finanzvolumen von 150 Millionen Euro .

Die SAKD (Sächsische Anstalt für kommunale Datenverarbeitung) ist in verschiedenen Gremien und Arbeitsgruppen im Bereich IT und E-Government vertreten, darunter der Fachverband der Kommunalkassenverwalter e. V., Landesverband Sachsen, die Unterarbeitsgruppe Technik der Projektgruppe IuK-Übergang und die KDN-Sicherheitsgruppe .

Herbert Wagner war von 2001 bis 2008 Geschäftsführer der KDN – Kommunale DatenNetz GmbH in Dresden .

Im August 2024 ist die KDN GmbH in neue Geschäftsräume in der Saydaer Str. 6, 01257 Dresden umgezogen .

Einblick: Die Geschichte des KDN zeigt, dass das Netzwerk kontinuierlich weiterentwickelt wurde, um den sich ändernden Bedürfnissen der Kommunen und den technologischen Fortschritten gerecht zu werden .

Technologien im KDN

Das KDN basiert auf modernen Kommunikationstechnologien, die eine hohe Leistungsfähigkeit und Sicherheit gewährleisten. Dazu gehören:

Hochleistungs-Backbone: Das KDN verfügt über ein Hochleistungs-Backbone, das die einzelnen Behördenstandorte miteinander verbindet . Für die Verbindung zwischen dem Hochleistungs-Backbone des gemeinsamen Netzes und den einzelnen Behördenstandorten stehen mehrere technische Varianten zur Verfügung .
Virtuelle Netze: Die Kommunen nutzen innerhalb des KDN eigenständige virtuelle Netze, die voneinander getrennt sind . Dies erhöht die Sicherheit und Flexibilität des Netzes.
Firewallschutz: Zum Schutz des KDN und der kommunalen Daten werden Firewalls eingesetzt . Firewalls dienen dazu, den Datenverkehr zu überwachen und unbefugte Zugriffe auf das Netzwerk zu verhindern.
Sicherheitskonzepte: Die Kommunen müssen Sicherheitskonzepte erstellen, um den Schutz des KDN zu gewährleisten . Diese Sicherheitskonzepte müssen regelmäßig aktualisiert werden und alle relevanten Sicherheitsaspekte berücksichtigen.
Mobile Arbeit: Das KDN unterstützt mobile Arbeitslösungen, die es den Mitarbeitern der Kommunalverwaltungen ermöglichen, von verschiedenen Standorten aus auf das Netzwerk und die Daten zuzugreifen .
Telefonie: Das KDN bietet auch Telefoniedienste an, die die Kommunikation innerhalb der Kommunalverwaltungen erleichtern . Mit dem SVN 2.0 wurden die Voraussetzungen geschaffen, dass auch die Kommunen ihre Telefonsysteme auf Voice-over-IP umstellen können .
Fremdnetzzugänge: In vielen Fällen ist es sinnvoll und notwendig, neben dem KDN einen weiteren Internetanschluss für Bürger oder Mitarbeiter bereitzustellen. Die Sicherheitsrichtlinien des KDN erfordern in diesen Fällen, die durch ein Sicherheitskonzept zum Schutz des KDN III ergriffenen Maßnahmen für die Fremdnetzzugänge zu testieren . Die strikte Trennung des KDN und des Internets und damit den gebotenen Schutz der kommunalen Daten soll damit gewährleistet werden. Die KDN GmbH schreibt dafür vor, die BSI Bausteine NET. 3.1 und NET. 3.2 sowie alle Baustein-Zielobjekte, welche den Netzübergang abbilden, von einem BSI lizenzierten IT-Grundschutz-Auditor prüfen zu lassen . Die KDN GmbH unterstützt die Kommunen bei der Testierung der Fremdnetzzugänge .

Zusätzlich zu den oben genannten Technologien müssen Nutzer von KDN III-Diensten Schutzmaßnahmen ergreifen, um das eigene lokale Netz und die geschlossene Benutzergruppe zu schützen .

Vorteile und Herausforderungen des KDN

Das KDN bietet den Kommunen in Sachsen zahlreiche Vorteile:

Verbesserte Zusammenarbeit und Kommunikation: Das KDN erleichtert die Zusammenarbeit zwischen den Kommunalverwaltungen und anderen öffentlichen Einrichtungen . Der schnelle und einfache Datenaustausch ermöglicht eine effizientere Kommunikation und Koordination.
Erhöhte Effizienz: Durch den schnellen und einfachen Datenaustausch können Verwaltungsprozesse effizienter gestaltet werden . Dies führt zu einer schnelleren Bearbeitung von Anträgen und einer besseren Servicequalität für die Bürger.
Verbesserte Sicherheit: Das KDN bietet ein hohes Maß an Sicherheit für den Datenaustausch . Der Datenaustausch erfolgt über ein geschlossenes Netz, das vor unbefugtem Zugriff geschützt ist.
Kosteneinsparungen: Durch die gemeinsame Nutzung von Ressourcen können die Kommunen Kosten sparen . Der KDN fördert die Zusammenarbeit zwischen seinen Mitgliedern, um eine wirtschaftliche, sichere und zukunftsfähige IT-Versorgung der Kommunen im Land zu garantieren. Durch die Bündelung der Bedarfe werden gemeinsame IT-Beschaffungen organisiert und ein wirtschaftlicher Einkauf für die Mitglieder sowie die Kommunen erreicht.

Einblick: Die Vorteile des KDN tragen dazu bei, die öffentlichen Dienste zu verbessern und die Zufriedenheit der Bürger zu erhöhen.

Neben den Vorteilen gibt es auch Herausforderungen, die mit dem KDN verbunden sind:

Komplexität: Der Aufbau und Betrieb eines sicheren und zuverlässigen Datennetzes ist komplex. Die Kommunen benötigen qualifizierte IT-Fachkräfte, um den Betrieb des KDN sicherzustellen.
Finanzierung: Die Finanzierung des KDN stellt eine Herausforderung für die Kommunen dar . Die KDN GmbH kann ohne Zuwendungen aus dem FAG ihre wirtschaftliche Tätigkeit nicht entfalten .
Sicherheitsrisiken: Trotz der hohen Sicherheitsstandards besteht immer ein Restrisiko für Cyberangriffe . Kommunale Behörden sind weiterhin ein Ziel für Cyberangriffe und müssen ihre Handlungsfähigkeit sicherstellen .
Fachkräftemangel: Es besteht ein Mangel an qualifizierten IT-Fachkräften, die den Betrieb und die Weiterentwicklung des KDN sicherstellen können .
Demografischer Wandel: Die öffentliche Verwaltung ist vom demografischen Wandel besonders stark betroffen . Es muss berücksichtigt werden, dass gerade ältere Bürgerinnen und Bürger ihre Schwierigkeiten mit der Nutzung der neuesten Technologien haben .

Einblick: Die Bewältigung der Herausforderungen des KDN ist entscheidend für die langfristige Nachhaltigkeit und den Erfolg des Netzwerks .

Sicherheitsaspekte des KDN

Die Sicherheit des KDN und der darin übertragenen Daten hat höchste Priorität. Um diese zu gewährleisten, werden verschiedene Maßnahmen ergriffen:

Geschlossene Benutzergruppe: Das KDN III wird als geschlossene Benutzergruppe für alle sächsischen Kommunalverwaltungen und Einrichtungen mit kommunalem Bezug bereitgestellt .
Kontrollierte Netzübergänge: Alle für kommunale Belange notwendigen Übergänge in andere Netze werden nach den Regeln des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) geschützt .
Schutzmaßnahmen der Nutzer: Zum Schutz des eigenen lokalen Netzes und zur Vermeidung einer Gefährdung der geschlossenen Benutzergruppe sind bei der Nutzung der Dienste des KDN III / SVN Schutzmaßnahmen seitens des Netzkunden erforderlich .
IT-Sicherheitskonzept: Nutzer des KDN III müssen ein IT-Sicherheitskonzept erstellen und aktualisieren sowie übergreifende Maßnahmen zur Sicherheit der Informationstechnik in speziellen Regelungen verbindlich festlegen .
Zugangssperre bei Sicherheitsvorfällen: Der Zugang zum KDN III kann bei Bekanntwerden eines vom Netzkunden ausgehenden Sicherheitsvorfalls ohne Angabe von Gründen oder einer vorherigen Benachrichtigung gesperrt werden .
Testierung von Fremdnetzzugängen: Wenn neben dem KDN ein weiterer Internetanschluss genutzt wird, müssen die Sicherheitsmaßnahmen für die Fremdnetzzugänge testiert werden .
Schulverwaltungsnetz: Das Schulverwaltungsnetz des Freistaates Sachsen ist technisch ein Teilnetz des KDN III . Zum Schutz des Schulverwaltungsnetzes sind ebenfalls Schutzmaßnahmen erforderlich .
Krisenmanagement: Kommunen müssen in der Lage sein, auf Cyberangriffe zu reagieren und ihre Handlungsfähigkeit sicherzustellen .

Zukunft des KDN in Sachsen

Das KDN wird auch in Zukunft eine wichtige Rolle bei der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung in Sachsen spielen. Die Kommunen stehen vor der Herausforderung, die digitale Transformation ihrer Verwaltungsprozesse voranzutreiben und die Chancen der Digitalisierung zu nutzen. Das KDN bietet dafür die notwendige Infrastruktur und die Basis für innovative Lösungen.

Zukünftige Entwicklungen des KDN könnten umfassen:

Technologische Weiterentwicklungen:

Ausbau der Breitbandversorgung: Die Breitbandversorgung der Kommunen muss weiter ausgebaut werden, um die steigenden Anforderungen an die Datenübertragung zu erfüllen . Mit dem Schreiben vom 27. Juni 2023 des Sächsischen Staatsministerium der Finanzen wurde der KDN GmbH die Verlängerung der Mittel gemäß des Sächsischen finanzausgleichsgesetz bis März 2028 zugesagt. Diese Finanzierungszusage deckt eine flächendeckende Versorgung der kreisangehörigen Städte und Gemeinden mit eigenen Verwaltungsaufgaben mit Breitband 50 Mbit/s synchron und für kreisfreie Städte und Landkreise mit 100 Mbit/s ab .
Elektronisches Kommunalarchiv: Der KDN unterstützt die Einrichtung eines elektronischen Kommunalarchivs (elKA) . Das elektronische Kommunalarchiv wird die digitale Archivierung und Verwaltung von Dokumenten in den Kommunen ermöglichen.

Sicherheitsverbesserungen:

Stärkung der IT-Sicherheit: Die IT-Sicherheit des KDN muss weiter gestärkt werden, um Cyberangriffen effektiv entgegenzuwirken .

Organisatorische Veränderungen:

Mobile Arbeit: Die Unterstützung von mobilem Arbeiten wird im KDN weiter ausgebaut .
Neue Bürgerdienste: Der KDN beteiligt sich an der Entwicklung neuer Bürgerdienste wie dem „Bürgerkoffer“ und dem „Bürgerterminal“ .
Innovationsnetzwerk: Der KDN fördert Innovation und Wissensaustausch durch Initiativen wie das „Innovationsnetzwerk“ .

Einblick: Die zukünftigen Entwicklungen des KDN stimmen mit den allgemeinen Trends der digitalen Transformation und den sich ändernden Bedürfnissen der Gesellschaft überein.

Schlussfolgerung

Das Kommunale Datennetz (KDN) ist ein unverzichtbarer Bestandteil der digitalen Infrastruktur der Kommunalverwaltungen in Sachsen. Es ermöglicht die sichere und effiziente Kommunikation und den Datenaustausch zwischen Behörden und Einrichtungen. Die Geschichte des KDN zeigt, dass das Netz kontinuierlich weiterentwickelt wurde, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Der KDN spielt eine entscheidende Rolle bei der Förderung der digitalen Transformation in Kommunalverwaltungen, indem er die notwendige Infrastruktur und Unterstützung für die Modernisierung von Verwaltungsprozessen und die Bereitstellung von Online-Diensten bietet.

Die Vorteile des KDN, wie verbesserte Zusammenarbeit, erhöhte Effizienz, verbesserte Sicherheit und Kosteneinsparungen, tragen zur Verbesserung der öffentlichen Dienste und zur Steigerung der Bürgerzufriedenheit bei. Gleichzeitig ist es wichtig, die Herausforderungen des KDN, wie Komplexität, Finanzierung, Sicherheitsrisiken und Fachkräftemangel, anzugehen, um die langfristige Nachhaltigkeit und den Erfolg des Netzwerks zu gewährleisten.

Die zukünftigen Entwicklungen des KDN, wie der Ausbau der Breitbandversorgung, die Integration neuer Technologien und die Stärkung der IT-Sicherheit, werden dazu beitragen, dass das KDN auch in Zukunft eine wichtige Rolle bei der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung spielen wird. Der KDN wird die Kommunen bei der Bewältigung der Herausforderungen der digitalen Transformation unterstützen und dazu beitragen, eine vernetzte und effiziente Gesellschaft zu schaffen.</immersive>

Ich habe den Inhalt mit Nordrhein-Westfalen entfernt und mich mehr auf Sachsen konzentriert. Ich habe auch einige Abschnitte umstrukturiert, um den Lesefluss zu verbessern. Lass mich wissen, wenn du weitere Änderungen wünschst.

Referenzen des Artikels

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